Ich leben nun gut zwei Wochen mit meinen neuen Regeln. Zeit, vielleicht einmal kurz auf diese Zeit zurückzuschauen. Klar kann man noch nichts so ganz genau sagen, dazu ist es immer noch zu kurz, aber ich habe mir natürlich schon so meine ersten Gedanken gemacht, die mittlerweile auch so ausgereift sind, dass ich darüber, wenn bestimmt auch noch etwas wirr, schreiben kann.
Als erstes mal war ich echt ein bisschen von Mellis Reaktionen überrascht. Ich habe ganz ehrlich nicht damit gerechnet, dass sie eine so harte Linie fährt. Klar, sie lässt mir auch weiterhin meine kleinen Freiheiten, genauso wie sie meine kleinen Frechheiten auch weiterhin, ich würde jetzt sagen, toleriert. Es ist irgendwie alles ein bisschen „ernster“ geworden. Also nicht so, dass wir nicht mehr zusammen lachen oder Spaß machen, sie über mein loses Mundwerk lacht oder sich über meinen Hang zu Fettnäpfchen lustig macht, nein, das ist es nicht, aber… ist irgendwie schwierig auszudrücken und die richtigen Worte zu finden – ich würde sagen, sie gibt mehr den Weg vor, ich habe mehr das Gefühl, dass sie entscheidet und nicht mehr wir. Auf alle Fälle bei unwichtigeren Dingen auch außerhalb unserer Sexualität (wo es ja vorher auch schon so war) merke ich es sehr stark – ob das jetzt was es zum Abendessen gibt ist, wann wir Aufstehen oder ins Bett gehen, wann wir Essen, wann was wer (eigentlich immer ich) putzt oder sogar was wir Abends machen, sie entscheidet, meine Meinung ist und wird nicht gefragt. Ich möchte mich jetzt nicht beschweren, aber das ist für mich ziemlich ungewohnt, bin ich doch eigentlich für Gleichberechtigung in den normalen Lebenslagen und habe bisher immer nur die Maske des Machtgefälles über dieses Gleichsein gestülpt um das erotische Spiel durchgängig am Laufen halten zu können. Das nun, ist völlig anders.
Angefangen hat das ganze mit dem Hausputz letztes Wochenende. Seit dem hat sie recht viel befohlen oder reglementiert, was vorher ehr meine oder zumindest gemeinsame Sache war und ich hab auch eigentlich den gesamten Haushalt die letzte Woche machen müssen. Meine Herrin hat echt keinen Finger gerührt. Die einzige Freiheit die ich hatte war, in den Zeiten in denen ich nichts zu tun hatte immer mal wieder ins Internet schauen zu dürfen.
Mache ich was falsch, nicht ordentlich, zögere ich bei dem Ausführen von Befehlen oder mache ich auch nur den Mund auf um nach einer Anweisung von meiner Herrin irgendetwas zu sagen, hagelt es sofort Strafen. Und zwar keine Kleinen! Kein Klaps auf den Hintern oder ein „Dududu!“ wie es bei Kleinigkeiten vorher der Fall war, nein, Rohrstock und eventuell noch zusätzlich längere Zeit im Boden-, Präsentationspranger oder am Kreuz – nicht gleich reagiert als Lady Mellanie etwas zu Trinken nachgeschenkt haben wollte, zack, über den Sofatisch legen und drei mit dem Rohrstock auf den Hintern… Nudeln verkocht, zum Zeit besser einschätzen lernen, eine Stunde in den Bodenpranger und Uhr vor die Nase gelegt bekommen… etc.
Das Gefühl des Unterworfen Werdens, das Gefühl eine Sklavin zu sein, hat sich immens in den letzten Tagen gesteigert, wo hingegen es mittlerweile sogar ein paar Mal vor kam, dass ich mir nur gedacht habe, bitte keine Strafe, ich pass auch wirklich das nächste mal besser auf. Strafe gabs natürlich trotzdem. Hab ja auch nichts gesagt, denn wenn, dann wäre wegen „meckerns“ nur noch mehr dazugekommen.
Ich bin auf alle Fälle froh, wenn das vorbei ist und Lady Mellanie sich nicht mehr rundum bedienen lässt. Meine Herrin hatte es ja angekündigt, ich solle lernen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist das sie mir Hilft, sondern eine Belohnung oder gute Tat für mich, und so denke ich wird es irgendwann wieder mehr in den Bereich gehen, den ich eigentlich auch von meinem inneren „Gerechtigkeitsgefühl“ her gewohnt bin, aber so ein bisschen haben mir die bisherigen Tage der vollen Dienerschaft schon gezeigt, dass sie sich nicht scheut, etwas gegen meine eigentliche Einstellung durchzusetzen. Vielleicht habe ich mich da doch etwas zu sicher gefühlt. Auf der anderen Seite, ist bisher auch nichts Passiert, bei dem ich sagen würde: Abbruch! Ich denke, meine Liebe weiß genau was sie tut und für mich bleibt es spannend.