Alles ist Relativ

Veröffentlicht 22. November 2012 von karimausi

Ich möchte die Gunst der Stunde nutzen, in der meine Herrin diese Woche ziemlich beschäftigt ist und wenig Zeit hat sich um mich zu „kümmern“, um noch einen weiteren ehr grundsätzlichen Artikel zu schreiben.
Ich bin jetzt in sehr kurzer Zeit zwei mal auf eine sehr ähnliche Thematik angesprochen worden und denke, dass sich vielleicht auch andere diese Frage schon gestellt haben.
Es geht um die Absolutheit meiner Machtabgabe. Ich denke ich sollte dazu ein paar relativierende Worte verlieren.

Liest man meine neuen Regeln, gerade die Präambel, so könnte man denken, dass ich mich wirklich völlig in die Hände meiner Herrin gegeben habe. Im Vorwort steht zwar noch ein Satz, dass keiner von uns beiden auf die Einhaltung der Regeln bestehen kann, wenn die gemeinsame Grundlage nicht mehr existiert, aber das klingt ziemlich danach, dass das nur wäre, wenn wir uns nicht mehr Lieben und uns sozusagen trennen.

Ein guter und langjähriger Online-Freund hat mir gerade geschrieben, dass er mich für eine sehr freiheitsliebende, intelligente und selbstbewusste Sklavin hält. Wenn ich eigenlob-stinkender-weise noch „willensstarke und zielstrebige“ dazu packe, dann trifft er meinen Charakter eigentlich sehr gut mit dieser Behauptung. Wie zur Hölle kann ich mich also völlig in allen Bereichen meines Lebens einer anderen Person unterwerfen – alle Macht komplett abgeben? Ohne wenn und aber und ich müsste mich von ihr trennen wenn ich da wieder raus will?

Das Ding ist, es wird wie überall heißer gekocht als gegessen. Ja, das steht so in den Regeln, ABER: wir sind ja nicht zwei Dummerchen, die blind irgendwelchen Anweisungen folgen. Wir haben beide gesunden Menschenverstand und wir haben eine Beziehung! Das darf man bei der gesamten Betrachtung nicht vergessen und die Auswirkungen nicht unterschätzen. Ich „gebe“ Melli die Macht, formal, aber was davon wird sie wirklich allen Ernstes einsetzten? In welchen Bereichen? Sie würde mir nie etwas befehlen was mir in jeder Hinsicht schadet, sie passt garantiert höllisch auf, das nichts passiert was unserer Beziehung schadet. Wird sie sich in meinen Job einmischen? Niemals, dazu weiß sie auch viel zu wenig davon. Wird sie mir meine Berufliche Karriere durch unser Spiel verbauen? Nie im Leben. Wird sie meine Beziehung zu meiner Familie und meinen Freunden stören? Wird sie mich hindern meine Ziele zu erreichen? Nein, ganz im Gegenteil. Sie wird mich auf ihre Art, in unserem Spiel, bei all dem Unterstützen.
Es ist nicht so, dass sie mit jetzt ständig Befehle erteilt. Ich mache das Meiste auch weiterhin selbständig und auf meine Art, erreiche meine Ziele auf meinem Weg. Macht zu haben bedeutet ja gleichzeitig auch Verantwortung zu haben. Ich gebe ihr zwar in der Theorie alle Macht, aber in der Praxis würde das nie funktionieren, denn dann hätte sie auch die Verantwortung für wirklich alles. Will das wirklich jemand? Zusätzlich zur Verantwortung der eigenen Taten auch noch die Verantwortung für das komplette Leben einer anderen Person übernehmen, die man auch noch liebt, bei der man sich keine Fehler erlauben will? Wir haben im Vorfeld nach meiner Bitte lange über all diese Punkte geredet und wir wissen beide, dass das gar nicht möglich ist, bzw. viel zu viel wäre und unsere Beziehung darunter leiden würde, was wiederum keiner von uns beiden will.

Also warum dann das alles mit der nun kompletten und nicht mehr nur aufs Sexuelle ausgerichteten Machtabgabe, obwohl es in vielen Bereichen ja unterm Strich in der Praxis dann doch das gleiche wie vorher bleibt?

Wie ich im Post vorher schon geschrieben habe: Man muss Macht nicht ständig ausüben, damit sie der Andere spürt. Mir reicht das Wissen darum, dass sie es theoretisch könnte – und kleine Kostproben wie das im Nachhinein betrachtet doch sehr geile (wenn auch Gefühlsmäßig gespaltene) zwei Wochen komplett dienen müssen, die schnelleren und auch etwas härteren Strafen oder z.B. die neuen Regeln, die mich zu bestimmten Dingen im Haushalt verpflichten. Haushalt hab ich aber ja vorher auch schon anteilig gemacht, jetzt wird eben festgeschrieben was auf alle Fälle mein Anteil daran ist (die Dienste die eben zu einer Sklavin passen). Was daran aus dem ein oder anderen Grund nicht praktikabel ist und deswegen niemals passieren wird, blende ich einfach weg und denke nicht darüber nach, mache alles einfach genau so weiter wie vorher auch. Übrig bleibt das mich anturnende Gefühl, dass sie mit mir machen könnte, was sie will. Auch wenn das in weiten Teilen nur in der Theorie so ist.

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