Ich bin über einen Beitrag der lieben Dani auf FB gestolpert, der mich so herzhaft zum Lachen gebracht hat, dass ich ihn euch nicht vorenthalten will. Er trifft ziemlich genau die Einstellung, die ich heute zu dieser „DS Beziehung auf Augenhöhe“ Einstellung habe. Ich gebe aber auch offen zu, dass ich anfänglich auf dem selben Trip war und dachte, DS ist sowas, was man ein und ausschalten kann und man es dann lebt, wenns geil ist, aber ansonsten doch bitte gleichberechtigt. Auch wenn bei uns ja einiges anders läuft und wie ihr wisst, Lady Mellanie sehr stark auch Annas und meine Wünsche berücksichtigt, so widerspricht dieses Verhalten von ihr in meinen Augen nicht einem ständigen Machtgefälle – was vielleicht auch mal auf „nahezu“ Augenhöhe stattfindet, aber eben doch nicht ganz. Mellanie hat immer das letzte Wort, nach dem wir uns dann doch richten.
Also hier jetzt der Text, ich wünsche viel Freude beim Lesen.
Augenhöhe
Jahaaaaaa, sie will über Augenhöhe sprechen 😀 holt schon mal die Kotzeimer raus, da müsst ihr jetzt durch 😛
Was bedeutet es, sich auf Augenhöhe zu begegnen?
Nun, gemeinhin, dass man sich mit seinem Partner auf einer Ebene befindet, dass man einander ebenbürtig und nicht einer von beiden dem anderen unterlegen ist. So weit, so gut…. oder?
Hmhmhm….schwierig wenn wir von d/s reden, gelle? 😀
Heutzutage scheint es vielen wichtig zu sein, dass es im Spiel (da ist es wieder das böse Wort *dummdidumm*) das Machtgefälle zwischen Top und Sub gibt, man sich im Alltag aber auf Augenhöhe begegnet, so zumindest liest und hört man es allzu oft, es wird quasi zu einer Tugend erhoben und wehe dem, der dies belächelt oder gar dagegen argumentiert.
Da kommen sie dann, die Parolenschreier, die plakativ plärren, dass man doch kein willenloses Stück Sub wolle, welches permanent beherrscht sein will, man wolle doch kein Püppchen, keine Marionette, blablabla. (Merkwürdigerweise sind es oft dieselben, die an anderer Stelle die bedingungslose Hingabe genährt durch Vertrauen und Devotion als Geschenk wollen o.O Schon gut! Schon gut! Andere Baustelle, heben wir uns dieses Thema für ein anderes Mal auf 😉 )
Ich frag mich immer, was so dramatisch daran sein soll, NICHT auf Augenhöhe zu leben. Oder wie abstrus die Vorstellungen davon sind ^^
Wenn ich einfach nur S/M lebe, was ne wundervolle Sache ist, dann ist dies, zumindest für mich, absolut ne Beziehung auf Augenhöhe und der Bereich BDSM bezieht sich rein aufs Schlafzimmer, um S/M auszuleben, benötige ich kein Machtgefälle, keine besondere Führung oder ähnliches. Es ist einfach ein genussvolles geben und nehmen.
Wenn ich aber jemanden habe, der meine devote Seite anspricht, was bei mir persönlich höchst selten vorkommt, und ich mit diesem eine d/s Partnerschaft lebe, dann kann ich das gar nicht rein aufs Schlafzimmer beschränken. Der ein oder andere mag den Knopf zum ein- und ausschalten der Devotion gefunden haben, mir fehlt dieser, allerdings misse ich ihn auch nicht.
Nicht auf Augenhöhe zu sein, bedeutet aber doch für mich, als submissiver Teil der Beziehung, nicht, dass ich meine komplette Selbstbestimmung aufgebe.
Das schließt auch nicht aus, dass ich eigenständig Entscheidungen treffe, was ja auch noch schöner wäre, dann wäre ich überhaupt nicht mehr fähig, mein Leben in dieser Form zu führen, wie ich es tue und gedenke weiterhin zu tuen.
Ich kann, auch wenn ich nicht auf Augenhöhe lebe, mit meinem Partner blödeln, Händchen halten, kuscheln, im Spaß kabbeln, streiten und einfach eine Partnerschaft leben, mit allen Höhen und Tiefen, die jeder anderen Partnerschaft, ob mit oder ohne BDSM, in nichts nach- oder eben vorsteht. Dem tut es keinen Abbruch, wenn ich meine Entscheidungen selbst treffe oder er gar im Haushalt hilft (Könnte mal bitte jemand den Superdom aus der dritten Reihe aufheben? Ich hab das plumpsen beim nach hinten fallen deutlich gehört).
Und neeeeeiiiiiiiin, nicht auf Augenhöhe zu leben, bedeutet auch nicht, dass ich den ganzen Tag plugbestückt, mit Schleifchen um die Nippel auf Knien durch mein Leben devotiere, es bedeutet schlicht und einfach, dass ein Blick, ein Wort oder eine Geste, das bestehende Machtgefälle zu Tage bringen können, WENN Top denn meint, es sei angebracht.
Das ist weder Hexenwerk noch außergewöhnlich schwierig im Alltag.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn jemand sein BDSM rein aufs Schlafzimmer beschränkt, warum auch? Das habe ich selbst lange genug glücklich und erfüllend getan.
Ein Problem habe ich lediglich mit Leuten, die alles zerreden wollen, was außerhalb ihrer beschränkten Sichtweisen und Vorstellungen liegt.
Denen würde ich oftmals auch gerne etwas Augenhöhe angedeihen lassen, in Form meines Handtellers *ditsch* direkt zwischen die Augen (Volltreffer auf Augenhöhe! 😛 ) Vielleicht erweitert das ein wenig das Sichtfeld 😀
Man soll die Hoffnung doch nie aufgeben 😉
~D~
Sehr hübsch geschrieben *Kramt nach der Aufstehhilfe für den Superdom*
Ich wünsche allen die das Lesen schöne Feiertage.
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Kannst du mir auch gleich rüberreichen… an der Stelle bin ich auch vor Lachen auf dem Boden aufgeschlagen…. *gggg*
Dir auch schöne Feiertage!
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Schaufeltrage? Aufstehhilfe? Alternativ Flaschenzug zum Hängebondage? *grübelt*
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Das mit der Augenhöhe gilt halt nur für die Meta-Ebene. Top ist, wenn man auf Augenhöhe spielt bzw. eine Beziehung hat. nicht, im Optimalfall nie, egal, wie es Sub geht – und zwar nicht akut-körperlich, sondern auch seelisch-langfristig. Ohne Augenhöhe ist einem Top im Extremfall scheiß-egal, ob Sub sich umbringt wenn er sie irgendwann ghostet; auf Augenhöhe schickt Top Sub zur Therapie, sobald er Anzeichen einer möglichen Depression entdeckt.
Sie wie Mellanie auf deinen körperlich nicht immer völlig einwandfreien Zustand achtet, nicht nur damit ihr „Eigentum“ vorzeigbar ist, sondern eben auch, weil du ihr, als Mensch, Sub oder nicht, wichtig bist.
Überdoms interessiert das alles einen Scheiß. Sobald die Sub irgendein Problem außerhalb der Meta-Ebene hat, lässt er sie abblitzen, hat kein Mitleid und lässt sie, wenn er keinen Nutzen mehr aus ihr ziehen kann, fallen.
Gibt es leider zu oft. Viele Menschen, besonders außerhalb der Szene – da dort die Meta-Ebene und die konkret-reale Ebene oft sich kaum unterscheiden – können da nicht differenzieren. Ein Top, der nicht auf Augenhöhe mit Sub ist, wird auch außerhalb des BDSMs sich für etwas tolleres halten und einen Scheiß auf andere geben, sofern es ihm keinen Vorteil bringt. Nur ist es dort schneller sichtbar, und sie erfahren schneller negative Konsequenzen – im BDSM wird es dagegen schwieriger zu erkennen für Menschen, die Schwierigkeiten haben, die Meta-Ebene zu erkennen.
Und da die Meta-Ebene rein von Intentionen lebt, erkennt man das nur sehr langsam, schwer und meistens langfristig.
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Ich sehe das ähnlich wie du, viele Menschen haben aber eben auch eine seltsame Vorstellung die man oftmals nicht so ganz versteht.
Aber im Prinzip ist es ja eh egal was andere denken, wir machen halt unser Ding und gut ist 😉
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Man muss ja auch nicht zwingend jede Vorstellung verstehen. Wobei ich das schon häufig versuche… 🙂
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Handteller zwischen die Augen sehe ich sehr problematisch:
Fläche zwischen den Augen ca. 4 qcm
Fläche Handteller ca 100 qcm
Daher empfehle ich die Nutzung des Handtellers für leichte (oder stärkere, je nach Bedarf) Schläge auf den Hinterkopf. Diese sollen das Denkvermögen steigern und lassen vielleichauch das Brett vorm Kopf runterfallen, so das der Blick auf Augenhöhe frei ist und man sich angemessen begnen kann 😉😉
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Ein schön geschriebener Text. Wenn man einmal Verstanden hat das es dabei um geistige Gefühle geht, erkennt man auch, dass es keiner Argumentation der Augenhöhe bedarf. Was ich Wertschätze, behandle ich Sorgsam und mit Achtung. Eine Überlegenheit verschwindet zudem nicht, wenn man Augenhöhe zulässt. Sie ist dennoch nachwievor präsent.Es gibt zudem nichts schöneres als das geschenk eines anderen, Ihm/ Ihr dieses Gefühl durch eigenes handeln zu schenken.
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Ja, genau das ist es. Augenhöhe schön und gut, aber sie ist nicht notwendig, wenn man weiß, dass der Partner sowieso immer auf das Beste für einen Selber aus ist.
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Ja, ja die Augenhöhe – Es kommt auf die Sichtweise an!
Aber Quatsch bei Seite. Ich spreche gerne vom Alltag wenn es außerhalb des Schlafzimmers ist?!? Wir, mein Mann und ich leben und strebten schon immer zu einer Beziehung, die wir als unsere „Allumfassende-Liebe“ bezeichneten. Da gibt es keine Unterschiede ob Schlafzimmer oder Alltag. Individuell, intim und ganz persönlich haben wir somit überhaupt nicht gewusst was denn bitte schön BDSM im Schlafzimmer ist und wann der Alltag anbricht. Es war und ist doch selbstverständlich das es eine Entwicklung hin zu etwas ist und dabei den Alltag und das Schlafzimmer zu separieren ist keine gute Idee. Unser Lebensmodel bleibt dabei immer auf Augenhöhe und das schließt natürlich verschiedene Kernkompetenzen ein. Das einfachste Beispiel: die Entwicklung dahin, dass mein Mann einen Peniskäfig trägt – oder sollte ich besser sagen: „tragen muss“! Ja, er muss und zwar auf Augenhöhe denn deswegen mutierte er nicht zu einem Weichei oder hat in unserem Leben (Alltag und Schlafzimmer) weniger Kompetenzen.
Er hat seinen Platz und ich habe meinen. Er liegt mir oft zu Füßen, weil es unser Ding ist so zu leben und zwar auf „Augenhöhe“. Ich fühle mich sogar genauso devot wie immer und delegiere mittlerweile trotzdem einige Lebensbereiche besser und bestimmter. Mein Mann hingegen hat auch weiterhin seine besser geführten und bestimmten Lebensbereiche und genießt (trotz Peniskäfig) meine devote und meine bestimmende Seite und lebt aber auch seine Unterwürfigkeit bei mir aus und das im Alltag und im Schlafzimmer. Äh, noch Fragen?
Der Begriff „Augenhöhe“ ist etwas für separierte, sexualisierte Schlafzimmer-Freizeit BDSMler die ihr NormalLeben eben ganz streng normal weiter leben.
Beste Grüße
Eheherrin Anna
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Hallo,
stiller Leser und Genießer Deines Blogs vermisst Deine Berichte, „Stimme“, den Einblick in Deine Welt. Eine lange Zeit ist seit dem letzten Beitrag vergangen.
Ich weiß, niemand kann Dich (wirklich 😉 ) zwingen Deine Gedanken niederzuschreiben und zu veröffentlichen. Es ist ja ein Tagebuch.
Aber selbst schwierige und unangenehme Wahrheiten interessieren, nicht nur aus Neugierde, sondern aus Anteilnahme an Deinen Erfahrungen.
Wäre schön wieder etwas zu hören über Deine Welt und Dich.
Mit besten Wünschen garniert.
HU
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Ich weiß, es ist mir sehr bewusst. Und es fehlt mir auch selbst, das Schreiben. Aber im Moment ist es einfach so, dass ich so viel um die Ohren habe, dass ich die Muse nicht finde, mich einfach mal ein paar Stunden hinzusetzten und die bereits angefangene Fortsetzung zu „Ein Tag…“ fertig zu schreiben. Es tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass das wieder anders wird, bitte einfach noch ein wenig Geduld.
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Ich freue mich auch schon wieder auf neues von dir 😉
Schau öfter mal vorbei, in der Hoffnung dass es was neues gibt, aber lande immer wieder bei diesem Post 😉
LG
Julia
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Ist doch was neues da! 🙂
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