Abendessen mal wieder anders – Teil 4 – Ich darf zusehen

Veröffentlicht 5. Oktober 2013 von karimausi

Es verging noch eine ganze Weile in der ich so da stand. Eigentlich kann es gar nicht so lange gewesen sein, aber mir kam es wie eine kleine Ewigkeit vor, denn ich fing schon damit an, meine Beine abwechselnd zu belasten. Das Anstarren meiner Herrin hatte ich mittlerweile aufgegeben. Ich musste resignierend akzeptieren, dass ich eine Reaktion nicht bekommen würde. Endlich läutete es an der Tür. Rene und Anna schoss es mir durch den Kopf. Wer auch sonst?

Meine Herrin verließ das Sofa ohne mich eines Blickes zu würdigen und begab sich zur Haustür. Wenig später hörte ich Stimmen aus dem Flur. Allerdings nur Renes und Mellis, von Anna war nichts zu vernehmen. Ich versuchte angestrengt zu Lauschen, aber zu verstehen war rein gar nichts. Ich verfluchte die verschlossene Tür zwischen Wohnzimmer und Eingang und mein dann doch nicht so tolles Gehör, das anscheinend nicht in der Lage war, dieses garantiert wichtige Gespräch mit Informationen über den kommenden Nachmittag und Abend zu erfassen. Blödsinn, dachte ich dann wieder bei mir. Anna ist ja bestimmt da draußen – auch wenn ich sie nicht hören kann – und die Beiden wären garantiert nicht so doof das ganze nicht vor mir, aber vor ihr zu besprechen.

Die Tür ging auf und Rene schritt hindurch. Anna hinter ihm – geführt an einer u ihren Hals liegenden Kette. Und auch ansonsten hatte ich ein leichtes Déjà Vu. Knebel, zwar kein Harness aber Ball, bauchfreies Top, gut, Minirock statt Hotpants, aber auch eine Kette um die Taille und ich wettete, um ihre Handgelenke, die auf dem Rücken für mich nicht einsehbar waren, würden sich Handschellen winden. Unsere Blicke trafen sich. Fragend, ein wenig mulmig, aber doch auch freudig uns zu sehen, schauten wir uns in die Augen. Meine Herrin, die hinter ihr den Raum betrat nahm ich gar nicht mehr wahr. Rene führte seine Sub und Sklavin zwei Meter neben mir an die Wand, genau unter die Stelle, an der ein zweiter Innengewindeanker für die Aufnahme einer weiteren Öse versenkt war. Für die, die es interessiert, genau unterhalb dieser oberen Anker sind noch welche kurz oberhalb des Bodens in der Wand eingelassen, so dass meine Herrin mich mit gespreizten Armen und Beinen im Wohnzimmer an die Wand binden kann, oder ich mit gespreizten Armen da sitzen muss, oder mein Halsreif auch mal an einer der Unteren befestigt wird, etc. etc. etc. Es gibt echt tausend Verwendungen für allein schon nur diese vier Befestigungen die wir im Haus haben.

Aber zurück zur armen Anna. So wie auch bei mir wurde eine Öse in das Gewinde gedreht und ihre Kette straff nach oben gespannt und abgeschlossen. Rene packte sie mit einem Arm um die Hüfte und gab ihr mit der flachen Hand noch ein paar heftige Klapse auf ihren Hintern. Anna schrie gedämpft in ihren Knebel und Sabber tropfte ihr vom Kinn. Ich schaute Mitleidig zu ihr und als mein Blick meinen Ex-Freund traf, grinste er mich breit an. „Ich freu mich auf den heutigen Abend mit euch beiden.“ Oh je dachte ich mir und das mulmige Gefühl verstärkte sich. Eigentlich war es ja eine ganz normale Aussage die auch zum Kinogehen oder sonst einer normalen Abendaktion passen würde, aber das Grinsen in seinem Gesicht sagte mir, dass er sich freuen würde, ob das auch für Anna und mich zutreffen würde, würde auf einem ganz anderen Blatt stehen.

Lady Mellanie platzierte eine große Sporttasche, genau wie eine von meinen die ich früher in meinem Kleiderschrank stehen hatte, neben ihm. „Die hast du im Flur vergessen, Rene.“. Gut, das war also sogar eine von meinen, oder besser eine von unseren. Rene und Ich hatten früher unser ganzes Spielzeug in einigen dieser Taschen bei mir im Kleiderschrank stehen – bei der Trennung hat er seine natürlich mitgenommen. So hat einen nun ihren Weg zurück gefunden. Ich musste lächeln. „Danke Mellanie!“. Rene bückte sich und öffnete den langen Reißverschluss. Latexkleidung, Knebel, diverse Manschetten und Fesselmaterial und noch viele mehr kam zum Vorschein, als er sie vor der gefesselten Anna ausleerte. Der Abend würde garantiert lustig werden, schoss es mir Iroanietriefend durch die Windungen meines Gehirns. Und dann stand plötzlich wie aus dem Nichts meine Herrin vor mir und legte mir eine ähnlich große Menge zu Füßen. Vom Küchentisch – dafür war das also.
Ich blickte sie zum zweiten mal an diesem Tag fragend an und das immer noch anhaltende mulmige Gefühl verstärkte sich ein weiters Mal um einige Stufen. Sie grinste mich an und wies mit dem Kopf in Richtung Rene. Ich warf einen Blick zu ihm hinüber und sah, dass er gerade damit beschäftigt war, Anna die Handschellen ab zu nehmen. Sie spürte anscheinen, dass ich sie an sah und schaute aus den Augenwinkeln zurück. Ich erkannte ein ganz klein wenig Panik in ihrem Blick – sie schaute immer wieder zwischen mit und dem Stapel auf dem Boden hin und her. Irgendetwas wollte sie mir zeigen. Ich betrachtete den Stapel etwas genauer. Hose oder Catsuite, Overknees waren zu erkennen, ich würde auch auf eine Latexmaske tippen, die da am Rande lag und… scheiße… nein…
Bevor sich in meinen Gedanken das große Entsetzen vollständig ausbreiten konnte wurden sie von einem Befehl jäh unterbrochen. „Ausziehen“ hörte ich von neben mir. Ich blinzelte, meine Gedanken waren wie weggewischt. Die Praxis überholte in diesem Moment die Theorie. Es war zwar Rene der den Befehl ausgesprochen hatte und er war eindeutig an Anna adressiert, aber schlagwartig wusste ich, dass das was sie befohlen bekam, würde eins zu eins auch mir befohlen werden – und ich war mir auch ohne nachsehen zu müssen sicher, dass in dem Stapel auf dem Boden vor mir ganz genau das Gleiche lag, was ich gerade in ihrem entdeckt hatten. Das Blut schoss mir ins Gesicht.
Ich wendete meinen Kopf ab und schaute zu Boden – teils vor vorauseilender Scham, teils weil ich es Anna leichter machen wollte wenn ich nicht auch noch hinschaute, oder vielleicht wollte ich auch einfach nicht sehen, was ich gleich selbst machen musste – frei nach dem Motto was ich nicht sehe passiert auch nicht. Meine Gedanken setzen wieder ein. Ja, wir hatten uns schon alle nackt bei Sonnen und Baden im Pool gesehen, aber das hier war eine ganz andere Nummer! Aus irgendeinem Grund schämte ich mich davor, mich so vor Rene, nein, eigentlich noch mehr vor Anna, zu entblößen. Und es war eigentlich nicht mal das Ausziehen wie mir bewusst wurde, es war die Situation in der ich es tun sollte und vor allem das, was beim Anziehen danach kommen würde.

Ein Schatten verdunkelte mein Sichtfeld. Ich schaute nach oben und mein Blick traf den meiner Herrin, die dicht neben mich getreten war. Ich bettelte sie mit meinen Augen an das nicht zu tun, aber sie packte meinen Knebelharness mit einer Hand unterm Kinn und zwang mich dazu den Kopf wieder in Richtung des Geschehens zu drehen. Leise hörte ich ihre liebliche aber in dem Moment harte und unnachgiebige Stimme und spürte ihren Atem an meinem Ohr, wie er über meine Haut strich: „Sieh hin, schau es dir ganz genau an. Sieh wie sie sich Schämt obwohl sie keinen Grund dazu hat. Sieh wie sie zögert, sich eigentlich schon widersetzt. Aber glaube mir, sie wird es im Nachhinein genießen und geil finden und dir wird es ganz genauso gehen meine kleine Kari. Also möchte ich, dass du mich nicht so blamierst wie Anna es mit Rene gerade vor dir und mir tut. Wenn du heute nicht augenblicklich nach meinen Befehlen spurst, – und damit meine ich jeden Einzigen den ich heute noch aussprechen werde – dann lege ich dich vor den Augen von Anna und Rene auf den Bock und werde dir deinen kleinen Arsch so mit dem Rohrstock versohlen, dass du morgen nicht sitzen kannst!“.
Ich wusste das sie das ernst meint und mir wurde heiß und kalt zugleich.
Ich versuchte einen Blick von Anna zu erhaschen. Sie war ebenfalls knallrot angelaufen und ihrem an Rene gerichteten flehenden und unsicheren Blick zufolge fühlte sie sich ungefähr genauso wie ich. Rene stand vor ihr und fixierte sie mit seinen Augen. Dann zischte seine Hand durch die Luft und traf Anna klatschend auf der Wange. „Ausziehen habe ich gesagt“, seine Stimme war leise, völlig neutral aber bestimmend, „Sofort!“. Selbst mir, die ich nicht angesprochen war lief es eiskalt den Rücken herunter. Eine weitere Ohrfeige folgte. Anna starrte ihn an, senkte dann aber den Blick und griff nun langsam nach ihrem kurzen Rock und noch langsamer fing sie an den Reißverschluss an der Seite ein wenig zu öffnen. Einen kurzer schamvollen Blick aus den Augenwinkeln von ihr in meine Richtung entgegnete ich mit einem ein klein wenig gequältem Lächeln – ob das ihr wie beabsichtigt ein bisschen Mut machen konnte wusste ich nicht. Doch noch bevor ihr Minirock ihre Beine herunterrutsche, war ich völlig von der Situation in den Bann gezogen, musterte ihren Körper, starrte auf ihre Hände, ihren Arsch und genoss es, wie sie den Stoff langsam herunter streifte, sog ihre in der Luft liegende Scheu in mich ein, versetze mich Gedanklich in ihre Situation, die mich auch gleich ereilen würde. Als ihr erstes Kleidungsstück zu Boden fiel, wusste ich das meine Herrin mit ihrer Behauptung recht behalten würde.

Ein Kommentar zu “Abendessen mal wieder anders – Teil 4 – Ich darf zusehen

  • seitenspringerin.com
    Sonntag, 13 Oktober, 2013

    Weiter.. bitte schreib weiter 😉
    ——————————
    Kari S
    Sonntag, 13 Oktober, 2013

    Hi Seitenspringerin, natürlich tue ich das. Hatte nur letzte Woche etwas viel um die Ohren, da wir jetzt 3 Wochen in Urlaub sind und noch ein bisschen Restkrempel zu erledigen war. Aber ich werde versuchen das komplette Erlebnis im Urlaub fertig zu schreiben.

    PS: Hast auch einen interessanten Blog. Zwar bin ich ein reiner Beziehungsmensch und außerhalb einer solchen läuft bei mir gar nichts, aber das bedeutet ja nicht, dass ich das nicht auch spannend finde darüber zu lesen! 😉
    ——————————
    seitenspringerin.com
    Sonntag, 13 Oktober, 2013

    Das freut mich, dass die Fortsetzung kommt. Danke auch für das Kompliment für mein Blog.
    Schönen Urlaub wünsche ich dir. .
    ——————————
    Schwaller Mustermann
    Freitag, 18 Oktober, 2013

    Ich muss zugeben es ist sehr gut geschrieben. Besonders gefällt mir dass du und scheinbar auch Anna noch mit dem Schamgefühl kämpfen müssen. Das macht die Situation in meinen Augen aufregender.

    Womit ich mir etwas schwer tu, ist die einzelnen Haken und Ösen (ohne ein Bild davon gesehen zu haben) zuordnen zu können. „Straff nach oben gespannt“ ist zwar schon gut für die Vorstellung, aber ich weiß nicht wie weit das Gewinde/die Öse über dem Boden ist, usw.

    Aber bis jetzt schadet es der Geschichte in keinster Weise! Evtl. solltest du es eindringlicher beschreiben wenn es relevant werden sollte.

    Mach auf alle Fälle weiter so!
    ——————————
    Kari S
    Freitag, 18 Oktober, 2013

    Dankeschön!
    Nun ja, sagen wir es mal so, Anna hatte bisher mit solchen Situationen nahezu genauso wenig zu tun wie ich und sie ist an sich auch ehr eine Schüchterne. Ich glaube sie hatte insgesamt noch mehr mit dem Schamgefühl zu kämpfen wie ich. Wobei es bei uns beiden denke ich hauptsächlich mit der Situation und der Handlung zu tun hatte, weniger mit dem Ausziehen.

    Like

  • Kommentar verfassen

    Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

    WordPress.com-Logo

    Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

    Twitter-Bild

    Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

    Facebook-Foto

    Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

    Verbinde mit %s

    Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

    lusttagebuch.com

    Leben und Lieben in einer lesbischen Polyfidelity 24/7 DS Beziehung - Erlebnisse und Gedanken einer Sklavin, Sub, Submissive Alpha Female oder wie auch immer man mich bezeichnen mag...

    Sex and the Ficki

    Erkenntnisse und Erstaunliches aus der Singlewelt 2.0

    Tomasz Bordemé

    BDSM & Erotik

    Erdenbaer´s Welt

    Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.

    Whispered Stories - Das Tagebuch einer Sklavin

    BDSM Blog - Geschichten aus meinem Leben als Sklavin

    Margaux Navara

    Autorin mit Lust an BDSM

    bdsm for life :: BDSM Blog

    Werfe einen Blick auf das Spiel zwischen Dominanz, Unterwerfung und Bestrafung.

    breakpoint

    Die geheimen Layer-8-Algorithmen einer Programmier(ex)schlampe

    Mrs. Honney van Bunny

    .....ich wünsche..... honigliche Unterhaltung!

    lifeofdevotion68

    Gedanken - Gefühle - Geschichten und alles was mich sonst so bewegt. Wobei die erotischen Geschichten nur noch für Freunde zugänglich sind.

    Blickpunkt - Die Freiheit des Denkens

    Erst, wenn man die Angst vor dem Tod verloren hat, kann man wirklich beginnen zu leben

    Göttin in Schwarz

    Du gehörst mir, und das ist das, was dir am Meisten gefällt

    Die Nühmphe

    Fi©ktive Kurzgeschichten. FSK 18.

    Not so secret Diary of a Woman

    von Sex und Nagellack und viel mehr

    Hebridean Lass

    It’s the right decision. It’s the right time. No regrets. (Rory MacDonald, 20 Aug 2018)

    meine Lust und Laune

    Wünschen ist die Freiheit, Erfüllung zu finden..

    MasterDan BDSM Blog und Podcast

    Ein Blog und Podcast rund um BDSM

    majasdirtylaundry

    Liebe, Sex und andere Katastrophen - FSK 18/ all rights reserved

    Blossom's Blog

    BDSM, Daddy Dom, Babygirl, litlle girl

    Talk that shit

    #sex #love #lifestyle

    Love hard - liebe heftig

    Ein Blog über BDSM, Sex und die Liebe

    Männer haben es auch nicht leicht

    Überrascht in die Krise -und fröhlich wieder raus

    Begrabt mich mit dem Gesicht nach unten

    formerly known as: Leben mit nem Sack überm Kopf

    Alles Evolution

    Evolution, Geschlechterunterschiede, und allgemeine Mann-Frau-Themen

    urschoepfer

    Huch, ich bin nicht perfekt. Wie ungeschickt von mir. ☺

    Open Minded....

    Meine eigene sexuelle Erweiterung, der Weg...

    Annas Welt - Männer, Frauen, Sex und alles andere

    Ein Blog über Männer. Über Frauen. Über Sex. Aber hauptsächlich über mich.

    Erdbeertal

    Die erotische Seite meines Lebens

    Sinnigkeiten

    Rund ums Sinnliche.

    LOVE POISON LOVE

    Leben, Liebe, Sex und mehr...der Versuch mich selber besser zu verstehen

    Mein wildes Leben

    Leben - Lieben - Tanzen

    Lebensfilm

    Es geht um mein Leben und Beziehungen darin.

    glitzerficken

    sex. und glitzer

    Sex&Submission4u

    Tagebuch meiner Lust

    ascheregenbogen

    reinpassen? funktionieren? wohl eher nicht

    Sir Obscuritas

    D/s, lieben, leben und viel mehr

    %d Bloggern gefällt das: