Meine Herrin wartete, anscheinend wohlwissend, dass meine Gedanken sich um die Kleidung auf dem Bett drehten, geduldig auf eine Regung von mir. Mir jedoch war völlig unklar, wie das alles zusammenpassen sollte und so konnte sie wahrscheinlich nur meinen fragenden Gesichtsausdruck wahrnehmen.
„Anziehen“ – ihre Geduld schien zu Ende, der Befehl kam wie gewohnt kurz und knapp. Immer noch etwas verwirrt ob der nun so unterschiedlichen Kleidung zu der, die ich für den Abend erwartet hatte, machte ich mich ans Werk. Als erstes String und BH. Ein sehr ungewohntes Gefühl – nicht unbedingt dass Tragen an sich, ich besitze diese Art Wäsche in ähnlichen Ausführungen auch in Lack, Leder oder Latex und darf sie auch manchmal, meist während Sessions im Keller, tragen. Aber das Material – ganz normaler Stoff eben – fühlte sich völlig ungewohnt an diesen Stellen auf meiner Haut an. Ich zupfte noch etwas den String zurecht, platzierte meine Brüste noch mal genaustens in der Hebe, bevor ich mir das Top über zog und in die sehr eng sitzende Hotpants stieg. Als ich nach den Handschellen griff, kam ein kurzes „Nicht so schnell“ von meiner Herrin.
„Nimm die kurze Kette und befestige die Handschellen mit einem Schloss in der Mitte.“ wurde ich angewiesen. Ich tat wie mir gesagt. Die Berührung des Stahls, das Rasseln der Kette und die schweren, sicheren Handschellen in meinen Händen ließen mich vor Erregung erschaudern. „Leg dir die Kette eng um die Taille, Handschellen nach hinten auf deinen Rücken, Sklavin. Vorne machst du wieder ein Schloss rein.“
Es war natürlich abzusehen was folgen würde und ich empfinde es hochgradig erotisch, wenn ich mich auf Anweisung selbst fesseln muss und mich damit auch selbst ausliefere. Ich fieberte dem Ende dieses kleinen Intermezzos im Schlafzimmer in diesem Moment schon entgegen und konnte es kaum erwarten, der letzten Anweisung dieser Abfolge folge leisten zu dürfen. Doch vorher musste ich mir das eine Ende der lange Kette um den Hals legen und mit dem letzen verbleibenden Schloss abschließen. Lady Mellanie zog alle Register um mich zu Erregen. Ich spürte förmlich, wie mein gerade frisch angezogenes Höschen die ersten Spuren meiner Erregung aufsog.
Dann kam der Befehl, der mich nahezu wehrlos machen würde. Ich nahm meine Hände langsam auf den Rücken, setze meinen unterwürfigsten Gesichtsausdruck auf und tastete nach den Handschellen. Zu erst legte ich mein linkes Handgelenk in das Eisen, und ließ es relativ gekonnt zuschnappen (den langen Selfbondagezeiten sei dank). Die Schelle am rechten Handgelenk drückte ich hingegen langsam und genüsslich zu. Klick…. klick…. klick – jedes einzelne Einrasten hatte ein kleines heißes Echo in den Nervenbahnen meines Körpers zur Folge, dass zitternd vom kleinen Zeh bis in die letzen Windungen meines Gehirns reichte. Ich prüfte kurz den Sitz, schloss beide Fesseln noch ein klein wenig mehr und drehte mich anschließend mit dem Rücken zu meiner Herrin, die ebenfalls das ordnungsgemäße Anlegen überprüfte. Ihre Berührung ließ mich vor Wonne erschaudern.
Lady Mellanie drehte mich etwas unsanft an der Schulter packend wieder in ihre Richtung, griff die von meinem Hals herunterhängende Kette mit beiden Händen und setzt sich in Bewegung, raus aus dem Schlafzimmer und die Treppe nach unten ins Wohnzimmer. Ich folgte brav an meiner „Leine“ und wurde an der Wand gegenüber dem Sofa, rechts vom Fernsehr abgestellt. Meine Herrin zog alle Gardienen zu und zauberte, als sie wieder vor mir stand, ein glänzendes Vorhängeschloss und eine Stahl-Öse mit Gewinde aus ihrer Hosentasche. Sie entfernte einen kleinen weiße Plastiknippel, ein Stück oberhalb meines Kopfes, aus der Wand, so dass das Loch eines dort eingelassen und verklebten Innengewindeankers (kleiner Tipp für Menschen, die Sub-Befestigungen nicht ständig sichtbar für jeden Gast in öffentlich zugänglichen Räumen haben wollen) sichtbar wurde – allerdings nur für fiktive Betrachter, denn ich stand mit dem Rücken zum Geschehen. Ein paar Drehungen (jemand sollte das Teil dringend mal ölen) später war die Öse fest in die Wand geschraubt und das andere Ende der Hals-Kette recht stramm gespannt mit einem Klick, der mir erneut Gänsehaut bescherte, dort verankert.
Meine Herrin verschwand kurz in Richtung Küche um sofort wieder mit einem Knebelharness aufzutauchen – normaler aber großer Ballknebel. Bereitwillig öffnete ich meinen Mund – immer noch nichts von dem ahnend, was mich in den nächsten Stunden erwarten würde – und ließ mir den Ball zwischen die Lippen schieben. Erregung pur – die ergreift mich immer, wenn mir etwas zwangsweise (oder auch freiwillig) in den Mund gesteckt wird – mein Knebelfetisch (und der bezieht sich nicht nur auf Knebel… *ggg*). Ich drehte mich ein wenig, fast schon auf den Zehenspitzen stehend um dem Zug der Kette an meinem Hals zu mindern, so dass Lady Mellanie bequem die Riemen des Harnesses, der meinen Kopf umfasste, fest verschließen konnte. Leicht schmerzlich zog das Leder meine Mundwinkel weit zurück und drückte den Knebel fest und tief zwischen meine Lippen. Ich stöhnte – doch mehr vor Lust als vor Schmerz. Ich schloss die Augen, um diesen Moment voll auszukosten, das Metall um Hals, Bauch und Handgelenke bewusst zu spüren, mit der Zunge gegen den Knebel zu drücken und festzustellen, dass er einen unüberwindliches Hindernis darstellte, ich zerrte ein wenig – und auffällig für meine Herrin – an meinen Fesseln, nur um herauszufinden, das ich meinen Lieblingszustand erreicht hatte: ich war meiner Besitzerin vollständig ausgeliefert und sie konnte nun, ohne dass ich im Geringsten etwas dagegen unternehmen konnte, mit mir machen, was sie wollte. Die Wärme absoluter Hingabe brach kraftvoll wie eine Tsunamiwelle über mir zusammen. Mir wurde wieder einmal bewusst, wie sehr ich diese Frau liebe, wie sehr ich sie begehre und wie sehr ich darauf stehe, wenn sie mich ihrem sexuellen Willen unterwirft.
Doch damit war anscheinend auch die Vorbereitung beendet. Meine Herrin setzte sich aufs Sofa, nahm sich eine Zeitung und beachtete mich nicht weiter. Ich stand wenig bekleidet, gefesselt und geknebelt an der Wand und starrte sie an, versuchte eine Reaktion zu erhaschen, versuchte zu erahnen, ob sie gerade genauso fühlte wie ich, genauso heiß war. Ich wollte, dass sie mich berührt, mich streichelt, mir von mir aus ein paar Klapse auf der Arsch gibt oder noch mal die Nippel zwirbelt. Egal, nur nicht einfach so rumstehen lassen. Doch da kam Nichts, absolutes Pokerface, keine Reaktion, kein noch so kleines Lächeln oder gemeines Grinsen. Hätte ich keinen Ball im Mund gehabt, der mich daran hinderte selbigen zu schließen, ich hätte angefangen mit den Zähnen zu knirschen. Es mischte sich ein Gefühl der Wut, nein, Wut ist der falsche Ausdruck, ein Gefühl der Empörung hinzu – Empörung darüber, dass sie das mit mir tat, also mich ignorierte, Empörung darüber, dass ich das mit mir machen ließ, Empörung darüber, dass…. Empörung einfach über alles. Mir war bewusst, dass meine Herrin genau dieses Gefühl in mir erzeugen wollte und ich konnte dennoch nichts dagegen unternehmen. In mir wuchs das Verlangen mich aufzulehnen, mein Bedürfnis einzufordern, meinen Willen zu bekommen. Doch ich konnte es nicht. Ich stand immer noch wenig bekleidet, gefesselt und geknebelt an der Wand und starrte sie an, nicht in der Lage irgendwas zu fordern oder durchzusetzten – ich war unendlich geil.
Schwaller Mustermann
Donnerstag, 03 Oktober, 2013
Ich muss schon sagen du wirst von Mal zu Mal besser. Allein der Abschnitt mit den Handschellen…
„Klick…. klick…. klick – jedes einzelne Einrasten hatte ein kleines heißes Echo in den Nervenbahnen meines Körpers zur Folge, dass zitternd vom kleinen Zeh bis in die letzen Windungen meines Gehirns reichte.“
… zeigt deutlich dass du dir die Ratschläge zu Herzen genommen hast.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den 4 Teil schon fast nicht mehr erwarten kann. Das angekündigte „Wechselbad der Gefühle“ wird sicher ein großes Lesevergnügen!
Ich hoffe du hast deiner Herrin die Grüße ausgerichtet!
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Kari S
Donnerstag, 03 Oktober, 2013
Die Grüße habe ich ihr ausgerichtet und sie grüßt zurück.
Ich hab diesmal auch ein bisschen drauf geachtet und festgestellt, dass es wirklich zum Großen Teil die Zeit ist. Ich hab Montag angefangen zu schreiben und bin bis zum Cliffhanger gekommen, der dann in den Teil 4 überleiten sollte. Dafür hab ich so ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden gebraucht. Gestern Nacht wollte ich dann endlich noch Korrektur lesen und veröffentlichen, aber dann hab ich angefangen noch ein klein bisschen auszuschmücken. Hier noch ein Wort, da mal was umformuliert. Eines ergab das Andere und plötzlich war ich dabei ganze Absätze zu erweitern und für meinen speziellen Freund noch mehr über meine Gefühlen und Emotionen zu schreiben. Nach weiteren zwei Stunden war ich dann mit der ersten Hälfte durch und hab den zweiten noch unüberarbeiteten Teil in Teil 4 kopiert (der jetzt noch mal erweitert werden muss – und das Wechselbad kommt somit erst in Teil 5). Also Romanautoren werde ich nie werden, wenn ich für eine Buchseite 3 Stunden brauche!!! 🙂
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Schwaller Mustermann
Donnerstag, 03 Oktober, 2013
Danke für den Gruß.
Der Aufwand hat sich gelohnt!
Du wirst merken dass du mit der Zeit automatisch beginnst auszuschmücken. Will sagen, dass du nicht erst beim zweiten oder dritten Mal korrekturlesen dazu schreiben wirst. Alles Übungssache!
Was sagt Lady Mellanie dazu? Gefällt es ihr so auch besser? Ihr Wort ist schließlich das einzig Maßgebliche für dich.
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Kari S
Freitag, 04 Oktober, 2013
Lady Mellanie lässt mich das eigentlich nur für meine Freunde schreiben – ursprünglich für die, die auch früher schon das erzählt bekommen haben, was so bei mir passiert, bevor meine Herrin überhaupt meine Herrin wurde – und weil ich es so beim Schreiben ein zweites mal erlebe. Von daher hat sie mir auch gerade noch mal gesagt, ist es wichtig, dass es meinen Freunden gefällt. Ihr gefällt es aber so auch besser.
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Mathieu Herr
Freitag, 04 Oktober, 2013
Wieder mal klasse, Du löst sicher viele Empfindungen in Deiner Leserschaft aus.
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Kari S
Freitag, 04 Oktober, 2013
… die mich echt interessieren würden! 🙂
Ich bin doch so neugierig!
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mi ki
Freitag, 04 Oktober, 2013
so ich habe es endlich geschafft alle 3 hintereinander zu lesen,,,ich bin wieder im spiel
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Kari S
Freitag, 04 Oktober, 2013
Meinst du, du kannst mit deinem Alter auch weiterhin bei dem Spiel mithalten? Oder soll ich schon mal Hilfe rufen, damit du gleich vom Platz getragen werden kannst??? *GGGGG*
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Schwaller Mustermann
Freitag, 04 Oktober, 2013
Also in dem Fall… es gefällt!
Die Erzählung an sich und vor allem in dem Schreibstil!
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mit Genuss gelesen ….
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Danke für das Kompliment! 🙂
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sehr gerne doch…. wirklich so! immer wieder gerne
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Meiner Sklavin erging es nicht anders.
Sie links liegen zu lassen,nicht zu beachten,gefiel ihr auch nicht.
Aber der Anblick ließ meine Lust,sie eine halbe Stunde später anders und damit extremer zu fesseln und anschließend richtig hart zu ficken,noch etwas zu steigern.
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Das hab ich öfters mal – vor allem wenn ich nervig bin. Dann lande ich schnell mal angekettet in der Wochnzimmerecke. Total ätzend – und dank meiner Neigungen aber auch irgendwie wieder total erregend… vorher und nachher jedenfalls… 🙂
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